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von:
Larissa
(zertifizierte Medizinprodukteberaterin)
Mobiles Sauerstoffgerät auf Rezept – Das solltest Du wissen
18. Juli 2023
Lesezeit: 6 Minuten
Zuletzt aktualisiert am 27. September 2023
Ein Erwachsener atmet etwa 12- bis 18-mal pro Minute – ganz automatisch und ohne nachzudenken. Mit jedem Atemzug werden die Zellen unseres Körpers mit Sauerstoff versorgt. Ohne Nahrung können wir mehrere Wochen überleben, ohne Wasser etwa vier Tage und ohne Sauerstoff nur wenige Minuten. Sauerstoff ist für uns lebensnotwendig. Doch manche Menschen leiden unter einem Sauerstoffmangel. Ist das der Fall versorgen Sauerstoffgeräte Betroffene mit dem wichtigen Lebenselixier. Wann steht Dir ein mobiles Sauerstoffgerät auf Rezept zu? Wer verschreibt ein Sauerstoffgerät? Und gibt es Sauerstoffgeräte für zuhause von der Krankenkasse? Das und vieles mehr erklären wir Dir in diesem Beitrag.
Was ist ein Sauerstoffgerät?
Ein Sauerstoffgerät reichert die Atemluft mit zusätzlichem Sauerstoff an. So wird ein Sauerstoffmangel des Blutes ausgeglichen, die Atemmuskulatur entlastet und eine bessere Sauerstoffversorgung des Körpers gewährleistet. Je nach Gerät und Einstellungen hat die gefilterte Luft anschließend einen Sauerstoffgehalt von bis zu 96 Prozent. Gerade für Menschen mit
Lungenerkrankungen (z. B. COPD),
Asthma,
Krankheiten der Atemmuskulatur,
chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und
weiteren Erkrankungen
ist eine Sauerstofftherapie unerlässlich. Benötigst Du ein Sauerstoffgerät auf Rezept wird Dein Hausarzt Dich entsprechend beraten und Dir helfen, das Sauerstoffgerät bei der Krankenkasse zu beantragen.
Gut zu wissen
Es gibt verschiedene Arten an Sauerstoffgeräten. Sauerstoffgeräte für unterwegs (auch Sauerstoffgerät mobil) sind sehr praktisch, aber auch stationäre Sauerstoffgeräte für zuhause bringen eine Menge Vorteile mit sich.
Wie funktioniert ein Sauerstoffgerät für zuhause?
Bei Sauerstoffgeräten lassen sich insgesamt drei Arten unterscheiden:
Sauerstoffkonzentrator:Sauerstoffkonzentratoren nehmen Luft aus der Umgebung auf und filtern diese. Der konzentrierte Sauerstoff wird anschließend vom Nutzer – meist über eine Nasenbrille – eingeatmet. Diese Geräte sind für zuhause und unterwegs geeignet.
Druckflaschen: Druckflaschen sind mit gasförmigem Sauerstoff gefüllt und ideal für die kurzfristige, intensive Sauerstoffgabe. Diese Modelle sind vor allem für die Notfallversorgung oder für kleinere Ausflüge ein großer Mehrwert.
Flüssigsauerstoffsysteme: Medizinischer verflüssigter Sauerstoff kann in größeren Mengen gelagert werden als in Gasform. Flüssigsauerstoffsysteme haben einen eigenen Tank und teilweise eine tragbare Einheit für unterwegs, müssen aber regelmäßig befüllt werden.
Welches Sauerstoffgerät bei Deinem Krankheitsbild die richtige Empfehlung ist, musst Du mit Deinem Arzt und Deinem Sanitätshaus besprechen. Beide bringen die nötige Expertise mit, Dich entsprechend zu beraten. Das Beste: Wie auch mobile Sauerstoffgeräte sind Sauerstoffgeräte für zuhause von der Krankenkasse bezuschussbar. So sparst Du eine Menge Geld. Dazu später mehr.
Wann steht mir ein mobiles Sauerstoffgerät auf Rezept zu?
Eine Sauerstofftherapie steht Dir zu, wenn Du unter Atemwegserkrankungen, Herzerkrankungen oder unter onkologischen Beschwerden leidest und Dein Körper nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Dabei ist ein mobiles Sauerstoffgerät besonders praktisch. Dank seiner Kompaktheit kann es ganz einfach mitgenommen werden. So bist Du auch außerhalb Deiner eigenen vier Wände flexibel unterwegs.
Die meisten Modelle dieser Art werden mit einem Akku betrieben und können an einer handelsüblichen Steckdose aufgeladen werden. Bitte beachte jedoch, dass die Nutzungsdauer endlich ist – sie ist auf die Akkulaufzeit bzw. die Füllmenge begrenzt. Du solltest immer im Blick behalten, wann Dein Sauerstoffvorrat sich dem Ende neigt. Auch sind einige Gerät nicht für den Gebrauch in der Nacht ausgelegt. Frage am besten einen Fachexperten, ob Du das mobile Sauerstoffgerät für zuhause nutzen kannst oder ob es nur für den Gebrauch unterwegs geeignet ist.
Du hast Dir ein Sauerstoffgerät verschreiben lassen? Besprich mit Deinem Arzt, welche Einstellungen am Sauerstoffgerät auf Rezept vorgenommen werden müssen. Dies ist nämlich unter anderem von Deiner Sauerstoffsättigung im Blut abhängig.
Wann zahlt die Krankenkasse ein mobiles Sauerstoffgerät?
Du fragst Dich sicher jetzt: Ist Sauerstoff verschreibungspflichtig und wann bekommt man ein Sauerstoffgerät verschrieben? Möchtest Du Dein mobiles Sauerstoffgerät von der Krankenkasse bezuschussen lassen, ist eine Verordnung notwendig. Die Verordnung für das mobile Sauerstoffgerät (auch Sauerstoffgerät auf Rezept) erhältst Du von Deinem Arzt, wenn Du unter einem chronischen Sauerstoffmangel leidest.
Gut zu wissen
Das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen (Az.: L 5 KR 414/14 B ER) entschied 2015, dass gesetzlich Versicherten ein mobiles Sauerstoffgerät auf Rezept zustehe, wenn dieses aufgrund einer Lungenerkrankung benötigt wird. Das tragbare Sauerstoffgerät von der Krankenkasse müsse dabei möglichst leicht sein und den körperlichen Gegebenheiten der nutzenden Person entsprechen.
Einige Krankenkassen ermöglichen Dir, dass Du ein Sauerstoffgerät (mobil und klein) für den Urlaub bekommst. Um das tragbare Sauerstoffgerät von der Krankenkasse zu erhalten, sollte Dein Arzt auf dem Rezept „Urlaubsversorgung“ vermerken.
Wie beantrage ich ein Sauerstoffgerät auf Rezept?
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Damit Du ein Sauerstoffgerät (mobil) von der Krankenkasse erhältst, ist ein bestimmtes Vorgehen notwendig. Genau wie bei anderen Hilfsmitteln (z. B. Elektrorollstuhl) ist ein sogenannter Hilfsmittelantrag eine wichtige Voraussetzung für die Beantragung. Lasse Dir zunächst von Deinem Arzt ein Rezept ausstellen und gehe anschließend in ein Sanitätshaus. In diesem wirst Du umfangreich beraten und Empfehlungen erhalten, welches Sauerstoffgerät für Dich ideal geeignet ist. Anschließend kümmert sich das Sanitätshaus, um die weitere Abwicklung mit Deiner Krankenkasse.
Für ein Sauerstoffgerät fällt eine Zuzahlung an: Diese beträgt in der Regel 10 Prozent der Kosten – mindestens 5 Euro und maximal 10 Euro. Außerdem kannst Du Dir einen Teil der Energiekosten für den Betrieb des Hilfsmittels von Deiner Krankenkasse zurückerstatten lassen. Das ist sogar gesetzlich in § 33 Abs.1 S1 SGB 5 geregelt. Lies mehr über das Thema Stromkostenerstattung durch die Krankenkasse am Beispiel eines elektrischen Rollstuhls.
Übrigens: Du möchtest ein Sauerstoffgerät für zuhause von der Krankenkasse erhalten? Die Vorgehensweise für stationäre Geräte ist dieselbe wie für mobile Lösungen. Lasse Dir für Dein Sauerstoffgerät für zuhause ein Rezept ausstellen und gehe in ein Sanitätshaus.
Du bist an einem Sauerstoffgerät interessiert? AERICON Medizintechnik ist seit vielen Jahren Experte auf diesem Gebiet und Dein Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema mobile und stationäre Sauerstoffkonzentratoren zur Sauerstofflangzeittherapie. Die Fachexperten erreichst Du unter 02838 9109570 oder info@aericon.de.
Fazit: Sauerstoffgerät auf Rezept
Wer von einem Sauerstoffmangel betroffen ist, kann durch ein Sauerstoffgerät neue Lebensqualität zurückgewinnen. Gerade mobile Sauerstoffgeräte haben den großen Vorteil, dass sie einfach mitgenommen werden können und die Versorgung unterwegs gewährleistet ist. Sauerstoffgeräte filtern bzw. konzentrieren Sauerstoff aus der Umgebungsluft und führen diese dem Nutzer zu.
Um ein Sauerstoffgerät auf Rezept zu erhalten, ist eine Verordnung von Deinem Arzt notwendig. Das ist sowohl für mobile Sauerstoffgeräte von der Krankenkasse als auch für Sauerstoffgeräte für zuhause von der Krankenkasse erforderlich.
Darüber hinaus sollte Dich Dein Arzt während der Behandlung betreuen und überwachen, denn die Geräte haben verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Besprich mit ihm, welche Menge Sauerstoff Du benötigst.
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