Ob alters- oder krankheitsbedingt: Ist Deine Mobilität beeinträchtigt, gibt es verschiedene Lösungen, um aktiv zu bleiben. Elektromobile beispielsweise. Die drei- bis vierrädrigen E-Scooter sind ideale Weggefährten für die nähere Umgebung. Auch Rollstühle, insbesondere Modelle mit Motor, bereiten Dir eine Menge Fahrfreude und geben Dir Selbstständigkeit zurück. Welches Hilfsmittel ist nun das richtige für Dich? Ein Elektromobil oder ein Rollstuhl? In diesem Artikel erfährst Du mehr!
Jacke an, Schlüssel ins Zündschloss und schon kann die Fahrt mit dem Elektromobil beginnen. Diese Gefährte sind ideal für Dich, wenn Du Dir mehr Eigenständigkeit in der näheren Umgebung wünschst. Mit Elektromobilen kannst Du Geschwindigkeiten von bis zu 15 km pro Stunde erreichen. Bist Du in Fußgängerzonen unterwegs, kannst Du das Tempo einfach reduzieren. Möchtest Du eine längere Distanz zurücklegen und schneller ans Ziel kommen, kannst Du die Geschwindigkeit wieder erhöhen. Für Dich bedeutet das Flexibilität im Alltag.
Möchtest Du ein Elektromobil kaufen, solltest Du allerdings weitere Eigenschaften als nur die Geschwindigkeit berücksichtigen.
Je nach Ausstattung unterscheiden sich die Preise von Elektromobilen. Bist Du mit einer einfachen Ausstattung zufrieden, erhältst Du Deinen Scooter bereits zu einem Preis von rund 1000 Euro. Die Kosten sind abhängig von folgenden Faktoren:
Vor der Anschaffung solltest Du Dich außerdem folgende Frage stellen: Wofür möchte ich mein E-Mobil hauptsächlich nutzen? Benötigst Du dies als Unterstützung für Deine wöchentlichen Einkäufe, denkst Du beim Kauf an genügend Stauraum für Lebensmittel und Co. Praktisch sind Körbe oder Taschen, die Du am E-Fahrzeug befestigen kannst. Beachte hierbei auch die maximale Traglast. Diese sollte mit zusätzlichem Gepäck nicht überstiegen werden. Angeboten werden Modelle, die um die 150 kg befördern können.
Planst Du ausgiebige Erkundungstouren, achte auf die Batterie des Elektromobils. Auf dem Markt findest Du Elektromobile mit Reichweiten zwischen 20 und 100 km. Praktisch an Modellen mit einer höheren Reichweite ist nicht nur, dass Du unbesorgt lange Ausflüge genießen kannst: Ein Akku mit hoher Kapazität bedeutet für Dich auch selteneres Laden.
Bei Fahrten auf unebenem Untergrund wie Schotter und Waldwegen empfehlen wir Dir außerdem, ein Modell mit großen Reifen zu wählen. Hindernisse wie z. B. Bordsteine können leichter überwunden werden und auch der Fahrkomfort für Dich ist deutlich angenehmer als bei E-Fahrzeugen mit kleinen Rädern. Ein geländegängiges Elektromobil ist beispielsweise Scoozy. Scoozy ist ein wahres Abenteuermobil und eine Mischung aus Elektromobil und Rollstuhl. Die 16 Zoll großen Räder sorgen für Sicherheit, sodass Du Offroad viel Fahrspaß erlebst. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu herkömmlichen E-Mobilen wird Scoozy über einen Joystick gesteuert. Dir wird eine angenehme und entspannte Sitzposition gewährleistet, die Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich vorbeugt.
Ein Manko dieser Gefährte liegt in der Größe: Elektromobile bzw. Scooter sind mit Maßen von ca. 125 cm x 135 cm nicht gerade klein. Deine Reisetauglichkeit ist daher eingeschränkt. Möchtest Du Dein Hilfsmittel mit in den Urlaub nehmen, benötigst Du meist ein größeres Fahrzeug wie beispielsweise einen Van. Eine anschauliche Übersicht der einzelnen Arten von Elektromobilen für Erwachsene findest Du übrigens hier.
Nach einer ausgiebigen Fahrt muss Dein Hilfsmittel untergestellt und geladen werden. Die passende Unterstellmöglichkeit sollte wohlüberlegt sein: Vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt – das ist der ideale Ort, um ein Elektromobil zu parken und auch zu laden – denn nicht immer kann der Akku solcher Gefährte entnommen werden.
Neben einem E-Mobil unterstützt Dich auch ein Rollstuhl dabei, mobil zu bleiben. Insbesondere ein Modell, das elektrisch angetrieben wird, bringt Dich mühelos von A nach B. Ohne Muskelkraft kannst Du weite Strecken zurücklegen und über Dein gewohntes Umfeld hinweg vieles entdecken.
Die Steuerung elektrischer Modelle erfolgt meist über einen Joystick. So kann ein elektrischer Rollstuhl mit Joystick von Dir ganz leicht bedient werden. Dies ist vor allem für Personen wichtig, die über eine eingeschränkte Mobilität der Arme verfügen und herkömmliche Rollstühle nicht bewegen können. Personen mit einer Gehbehinderung erleichtert dies den Alltag, da eine unabhängige Fortbewegung wieder möglich ist.
Du möchtest Deinen E-Rollstuhl vermehrt im Außenbereich nutzen? Ein Outdoor-Rollstuhl ist extra für die Nutzung im Außenbereich konzipiert: Unebenes Terrain kann leichter befahren werden, denn Eigenschaften wie die Beschaffenheit der Reifen sind anders. Vor dem Kauf solltest Du Dich über folgende Eigenschaften informieren:
Elektrorollstühle gelten als Kraftfahrzeuge und unterliegen damit der Straßenverkehrsordnung. Möchtest Du Dein motorisiertes Hilfsmittel im Straßenverkehr nutzen, benötigst Du Lichter an Front und Heck des Rollstuhls, Blinker sowie Reflektoren.
Unabhängig von der Maximalgeschwindigkeit Deines Hilfsmittels gilt: Bist Du auf einem Gehweg unterwegs, halte Dich an die Schrittgeschwindigkeit. Diese liegt bei 6 km/h. Fährt Deine Mobilitätshilfe schneller, reduziere auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen Deine Geschwindigkeit. Bist Du schneller als 6 km/h unterwegs, darfst Du nicht auf Gehwegen fahren, sondern musst die Straße nutzen.
Nicht immer ist es für Rollstuhlfahrer möglich, auf dem Bürgersteig zu bleiben. Möchtest Du beispielsweise einen Zebrastreifen überqueren oder blockiert ein geparktes Auto den Fußgängerweg, musst Du auf die Straße ausweichen. Fahre hier besonders vorsichtig und denke daran, Deine Beleuchtung einzuschalten.
Ob Du bei der Nutzung Deines elektrischen Rollstuhls im Straßenverkehr einen Führerschein oder gar eine Versicherung benötigst, beantworten wir hier für Dich.
Ob Du Dich nun für ein Elektromobil oder einen Rollstuhl entscheiden, liegt ganz bei Dir. Denke darüber nach, was Du hauptsächlich mit Deinem Hilfsmittel unternehmen möchtest. Möchtest Du zusätzliches Gepäck transportieren, achte auf die maximale Traglast. Elektrische Rollstühle sind häufig nicht dafür konzipiert, viel zusätzliches Gewicht z. B. durch Taschen oder Rucksäcke zu transportieren. Planst Du, mit Deinem Gefährt Einkäufe selbstständig zu erledigen, bieten Dir E-Mobile im Gegensatz zu Rollstühlen häufig Stauraum. Ein Elektromobil ist somit besser geeignet als ein Rollstuhl, wenn Du Lebensmittel und andere Einkäufe transportieren möchtest.
Ein elektrischer Rollstuhl ist wendiger und kompakter als ein Scooter, kann daher besser mit auf Reisen genommen werden. Wir raten Dir: Nimm Dir Zeit für die Entscheidung und sprich mit einem Fachberater eines Sanitätshauses, dann weißt Du, ob ein Elektromobil oder ein Rollstuhl das richtige Hilfsmittel für Dich ist.
Du benötigst Tipps zur Bezuschussung Deines E-Scooters bzw. Rollstuhls über die Krankenkasse?
In den folgenden Artikeln haben wir die Beantragung über die Krankenkasse übersichtlich und Schritt für Schritt für Dich zusammengefasst:
Wir helfen Dir gerne beim Hilfsmittelantrag. Rufe uns einfach an (02852 – 945 90 00) oder nutze die Kommentarfunktion. Wir freuen uns auf Dich!
Interessant, dass es Elektromobile mit bis zu 100km Reichweite gibt. Ich frage mich allerdings, ob man das als Rollstuhlfahrer tatsächlich nutzt. Auf so eine Entfernung könnte sich eine Rollstuhlfahrt fast mehr lohnen.
Hey Rudi,
das musst Du selbst für Dich entscheiden. Ein Elektromobil ermöglicht Dir Flexibilität. Und was gibt es schöneres als an der frischen Luft unterwegs zu sein? Wäge für Dich ab, was für Dich der beste Weg ist, um an Dein Ziel zu kommen.
Herzliche Grüße aus Hamminkeln
Dein ergoflix-Team