Rollator für Schlaganfallpatienten – Tipps für Dein Hilfsmittel
16. Februar 2024
Lesezeit: 6 Minuten
Zuletzt aktualisiert am 16. Februar 2024
Ein Schlaganfall hat unterschiedliche Folgen. Neben kognitiven Defiziten leiden Betroffene häufig unter Mobilitätsbeeinträchtigungen. Ein Rollator für Schlaganfallpatienten bietet Unterstützung beim Gehen und kann motorischen Einschränkungen entgegenwirken. Wir zeigen Dir deshalb in diesem Beitrag, auf welche Eigenschaften Du bei dem Hilfsmittel achten solltest und beantworten außerdem folgende Fragen: „Welche Bewegung eignet sich nach einem Schlaganfall?“ und „Welche Hilfsmittel zahlt die Krankenkasse bei einem Schlaganfall?“
Das Wichtigste in Kürze
• Ein Rollator kann nach einem Schlaganfall wieder zu mehr Eigenständigkeit verhelfen.
• Bei der Auswahl des Hilfsmittels sollte auf verschiedene Faktoren wie Verstellbarkeit und Faltbarkeit geachtet werden.
• Ein Rollator kann von der Krankenkasse bezuschusst werden.
Belastbarkeit nach dem Schlaganfall
Nach einem Schlaganfall kann sowohl die physische als auch die psychische Belastbarkeit beeinträchtigt sein. Grund hierfür sind die vielen Veränderungen und Herausforderungen, mit denen Betroffene plötzlich konfrontiert sind. Lähmungen, Koordinationsprobleme, Sprachstörungen und Gedächtnisverlust führen dazu, dass der Alltag nicht mehr so gestaltet werden kann wie vor der Erkrankung. Die verlorengegangenen Fähigkeiten wiederzuerlangen, erfordert intensives Training.
Oftmals ist eine Reha notwendig, die verschiedene Therapien umfasst: Um die emotionalen Folgen eines Schlaganfalls zu bewältigen, eignet sich beispielsweise eine Psychotherapie. Physio- und Ergotherapeuten helfen Dir dabei, die Motorik zu verbessern und alltägliche Dinge wie Bewegungsabläufe beim Anziehen und der Körperpflege zu trainieren.
Warst Du vor dem Schlaganfall ein sehr aktiver Mensch und möchtest gerne wieder Sport nach dem Schlaganfall machen, fragst Du dich bestimmt, ob die Belastung zu hoch ist. Tatsächlich verbessert sportliche Betätigung die Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Weitere positive Nebeneffekte sind die Anregung der Durchblutung, was die Regeneration geschädigten Gewebes unterstützen kann. Auch das Selbstbewusstsein kann durch intensivere Bewegung nach einem Schlaganfall gestärkt werden. Wichtig: Da die Belastbarkeit nach einem Schlaganfall sehr individuell ist, solltest Du Dich vor Beginn der sportlichen Aktivitäten von Deinem Arzt untersuchen und beraten lassen. Gemeinsam kann dann ein Trainingsprogramm ausgearbeitet werden, welches an Deine körperliche Verfassung angepasst wird.
Um im Alltag wieder mobiler zu sein, können Dich verschiedene Hilfsmittel unterstützen: Geeignet ist z. B. ein Rollstuhl oder Rollator. Wir stellen Dir im Folgenden alles Wissenswerte zum Rollator vor.
Welcher Rollator ist nach dem Schlaganfall der richtige?
Ein Rollator für Schlaganfallpatienten sollte bestimmte Anforderungen erfüllen. Wir haben für Dich die wichtigsten zusammengefasst:
Stabilität
Gehhilfen für Schlaganfallpatienten sind aufgrund motorischer Beeinträchtigungen eine effektive Möglichkeit, um wieder mehr Mobilität zu erlangen und den Bewegungsradius zu erhöhen. Damit sich der Patient sicher fühlt, muss der Rollator besonders stabil, mit pannensicheren Reifen ausgestattet sein und einer hohen Belastung standhalten. Durch spezielle Funktionen wie z. B. einer Feststellbremse wird das Wegrutschen verhindert.
Verstellbarkeit
Schlaganfallpatienten haben meist verschiedene körperliche Beeinträchtigungen und damit unterschiedliche Anforderungen an das Schlaganfall Hilfsmittel. Auch die Körpergröße unterscheidet sich von Person zu Person. Um eine ergonomische Körperhaltung zu gewährleisten, sollten die Handgriffe in Höhe und Neigung verstellbar sein.
Sitz
Auch der Sitz trägt entscheidend dazu bei, dass die Ergonomie des Rollators für Schlaganfallpatienten gewährleistet wird. Die Sitzhöhe sollte verstellbar sein. Ein Rückengurt sorgt bei Pausen für ein bequemes, sicheres Sitzen. Und die Pausen zur Erholung sind wichtig – schließlich ist die körperliche Belastbarkeit nach einem Schlaganfall meist gering. Ist der Sitz hochklappbar, bietet er Beinfreiheit beim Gehen und zusätzlich eine bessere Kontrolle des Bewegungsablaufs, da der Blick auf Beine und Füße nicht beeinträchtigt wird.
Wendigkeit
Im Außenbereich, aber auch im Innenbereich sollte das Hilfsmittel Unterstützung bieten. Ein Rollator für die Wohnung sollte daher wendig sein. So kannst Du Dich auch in engen Räumen mühelos fortbewegen.
Faltbarkeit
Um neben dem näheren Umfeld auch noch darüber hinaus aktiv sein zu können, sollte der Rollator faltbar sein. Der Faltmechanismus macht den Rollator schmal und damit leicht verstaubar. So kann die Mobilitätshilfe auf Ausflügen ganz leicht im PKW oder anderen Fahrzeugen verstaut werden.
Leichtigkeit
Ist der Rollator leicht, ermöglicht er Dir in der Regel ein einfacheres Handling als ein schweres Modell. Besonders wenig Gewicht bringen Modelle aus Carbon auf die Waage. Möchtest Du Dich näher dazu informieren, kannst Du „Carbon Rollator-Testsieger“ in die Suchmaschine eingeben.
Zubehör
Zubehöre wie ein Korb oder eine Tasche sollten im Idealfall an den Rollator angebracht werden können. So kannst Du auch persönliche Gegenstände transportieren und hast die Möglichkeit, Einkäufe zu verstauen.
Gut zu wissen
Als Hilfsmittel für einseitig Gelähmte eignet sich beispielsweise ein Einhandrollator. Mit einer Hand wird der Multifunktionsgriff bedient, der meist links oder rechts angebracht werden kann. Mittels des Griffs werden die Bremsen bedient. Der gelähmte Arm kann bei einem entsprechenden Gehwagen mit Armauflagen einfach auf einem Schaumstoff abgelegt werden.
Wichtig ist jedoch, dass Du den Rollator einem Test unterziehst: Fahre den Rollator in einem Sanitätshaus Probe und lasse Dich unbedingt persönlich beraten. So findest Du am besten heraus, ob die Mobilitätslösung Deinen Anforderungen gerecht wird.
Schlaganfall Hilfsmittel von der Krankenkasse: Rollator auf Rezept
Benötigst Du eine Gehhilfe, kannst Du einen Rollator kaufen oder Dir diesen von der Krankenkasse bezuschussen lassen. Hierfür gelten zwei wichtige Voraussetzungen:
Eintragung des Schlaganfall Hilfsmittels im Hilfsmittelkatalog bzw. -verzeichnis des GKV-Spitzenverbands
Verordnung des Hilfsmittels durch den Arzt
Werden diese Voraussetzungen erfüllt, kann der Rollator von Deiner Krankenkasse bezuschusst werden. Um das Hilfsmittel zu beantragen, suche zunächst Deinen behandelnden Arzt auf. Dieser untersucht Dich und prüft, welches Hilfsmittel Unterstützung bietet. Anschließend stellt er Dir ein Rezept aus, auf welchem vermerkt wird, welche Mobilitätshilfe für Dich infrage kommt. Nimm anschließend Kontakt zum Sanitätshaus auf und lasse Dich dort ausgiebig beraten. Das Fachpersonal erstellt einen Kostenvoranschlag und reicht diesen mit der Verordnung Deines Arztes bei der Krankenkasse ein. Nach genehmigtem Antrag erhältst Du schließlich Deinen Rollator.
Fazit: Schlaganfall – Rollator als Hilfsmittel für mehr Mobilität
In diesem Artikel hast Du erfahren, dass ein Rollator eine geeignete Gehhilfe für Schlaganfallpatienten ist. Bei der Auswahl des Modells solltest Du auf Eigenschaften wie Faltbarkeit achten – denn ist der Rollator klappbar, kann er z. B. auf Ausflügen mitgenommen werden. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Deine Krankenkasse kann eine Zuzahlung für den Rollator leisten, vorausgesetzt die Mobilitätshilfe ist im Hilfsmittelverzeichnis gelistet und wurde von Deinem Arzt verordnet. Bist Du von einer einseitigen Lähmung betroffen, achte beim Kauf speziell auf Hilfsmittel für einseitig Gelähmte. Ein Rollator für einseitig Gelähmte wird beispielsweise mit nur einer Hand bedient.
Du möchtest durch ein einfaches Workout wieder mobiler werden? Melanie, zertifizierte Reha-Trainerin, hat Übungen für Dich zusammengestellt, die Du im Sitzen ausüben kannst. Schaue Dir jetzt das Video an.
Hallo, danke für Deine Nachricht. Ein Rollator mit Einhand-Bremse ermöglicht die Bremsbetätigung mit nur einer Hand.
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Mich interessiert es wie ein Einhandrolator aussieht.
Wird er von der Krankenkasse übernommen?
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