Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, haben in ihrem Alltag oft mit Herausforderungen zu kämpfen: Eben die Packung Nudeln aus dem obersten Regalfach im Supermarkt nehmen oder ein Getränk am Stehtisch mit Freunden trinken. Das ist gar nicht so leicht. Sich einfach hinstellen, ist oftmals ohne die Unterstützung anderer nicht möglich. Doch auf dem Hilfsmittelmarkt lassen sich praktische Rollstühle finden: Elektrische Stehrollstühle haben den großen Vorteil, dass Menschen sich mit diesen in eine aufrechte Position begeben können. Erfahre in diesem Beitrag alles über die Eigenschaften und Vorteile von Stehrollstühlen. Außerdem erklären wir Dir, ob die Krankenkasse ein solches Modell bezuschusst.
Das Wichtigste in Kürze
• Mit einem elektrischen Stehrollstuhl können Menschen mit Handicap eine aufrechte Körperhaltung einnehmen.
• Stehen zu können, wirkt sich positiv auf Gesundheit und Sozialleben aus. Darüber hinaus werden Barrieren abgebaut. • Ein Rollstuhl mit Stehfunktion kann von der Krankenkasse bezuschusst werden, wenn das Stehen als therapeutische Maßnahme verordnet wird.
Was ist ein elektrischer Stehrollstuhl?
Ein Rollstuhl mit Stehfunktion ermöglicht es Nutzern, sich ohne Kraftaufwand fortzubewegen. Starke Motoren treiben das Hilfsmittel an. Die Bedienung erfolgt in der Regel über einen Joystick (genau wie bei einem klassischen Elektrorollstuhl), der auf der linken oder rechten Seite angebracht ist.
Die große Besonderheit im Gegensatz zu einem herkömmlichen Rollstuhl: Nutzer können sich in eine aufrechte Stehposition begeben – und das auf Knopfdruck oder mit mechanischer Unterstützung. Bei Letzterem muss der Nutzer eine Entriegelung vornehmen und sich mithilfe einer Gasfederunterstützung aufrichten. Ob eine elektrische oder mechanische Aufstehfunktion das Richtige ist, das ist von der betroffenen Person sowie dem individuellen Krankheitsbild abhängig.
Ein Aufstehrollstuhl eignet sich unter anderem für Para- und Tetraplegiker, denn die Positionswechsel wirken sich meistens positiv auf den Körper aus. Aber auch Menschen mit anderen Krankheitsbildern können von solch einem Rollstuhl profitieren.
Gut zu wissen
Neben elektrischen Modellen gibt es auch manuelle Stehrollstühle. Statt mit einem elektrischen Motor erfolgt der Antrieb mit den Händen.
Welche Vorteile bringt ein elektrischer Stehrollstuhl mit sich?
Ein elektrischer Stehrollstuhl bedeutet für viele Menschen Lebensqualität und öffnet Türen zu Aktivitäten, die in einer sitzenden Position nicht möglich sind. Drei Vorteile eines Stehrollstuhls im Überblick:
Abbau von Barrieren
Ein Stehrollstuhl baut Barrieren ab und fördert die Unabhängigkeit von Betroffenen. Regalfächer, die in einer sitzenden Position nicht erreicht werden können, sind jetzt erreichbar. Eine Glühbirne austauschen? Je nach Modell ist auch das möglich.
Gesundheitliche Aspekte
Ein Rollstuhl mit Stehfunktion bringt Nutzern körperliche und gesundheitliche Vorteile. Durch die aufrechte Haltung wird die Atmung erleichtert und der Blutfluss zirkuliert einfacher. Das hat einen positiven Effekt auf das Kreislaufsystem und die Organfunktionen. Das regelmäßige Aufrichten und Strecken des Körpers mobilisiert den Körper. Außerdem werden Erkrankungen wie dem Entstehen von Druckgeschwüren (Dekubitus) entgegengewirkt.
Soziale Aspekte
Die Fähigkeit, in einer aufrechten Position zu sein, erleichtert die Interaktion mit anderen Menschen – ein Pluspunkt in Sachen soziale Teilhabe. In diesem Zusammenhang ist Kommunikation auf Augenhöhe ein wichtiges Stichwort. Außerdem ermöglicht ein solches Modell Selbstständigkeit und das ist gerade bei eingeschränkter Mobilität von großer Bedeutung.
Stehrollstuhl von der Krankenkasse
Kann ein Stehrollstuhl von der Krankenkasse bezuschusst werden? Für Menschen mit Handicap ist das ein großer Vorteil, denn so lässt sich eine ganze Menge Geld sparen. Die Kosten für einen elektrischen Stehrollstuhl übernimmt die Krankenkasse allerdings nur, wenn mehrfaches tägliches Stehtraining als therapeutische Maßnahme erforderlich ist und ein anderer Rollstuhl nicht als ausreichend angesehen wird.
Dafür ist zunächst eine ärztliche Verordnung notwendig, mit der anschließend ein Sanitätshaus aufgesucht wird. Auf eine ausführliche Beratung folgt eine Probefahrt. Ist der Nutzer von einem Modell überzeugt, erstellt das Sanitätshaus einen Kostenvoranschlag und einen Erprobungsbericht. Diese beiden Dokumente werden mit der Verordnung an die Krankenkasse geschickt.
Übrigens
Für viele Menschen kommt ein gebrauchter Stehrollstuhl in Frage. Manche Sanitätshäuser haben solche Modelle im Angebot. Alternativ kann auch ein Blick in Kleinanzeigenportale geworfen werden.
Elektrorollstuhl von der Krankenkasse
Unsere zertifizierte Medizinprodukteberaterin Cara erklärt Dir im Video, wie Du einen Elektrorollstuhl bei der Krankenkasse beantragst. Dieses Vorgehen kannst Du genauso auf den Beantragungsprozess eines Stehrollstuhls übertragen – denn die Schritte sind dieselben.
Fazit: Elektrischer Stehrollstuhl
Ob ein elektrischer Stehrollstuhl für eine Person mit Handicap geeignet ist oder nicht, sollte zunächst mit einem Arzt besprochen werden. Auch Experten in einem Sanitätshaus helfen gerne weiter und beraten ausführlich. Denn nur so kann ein Hilfsmittel gefunden werden, das genau auf die Nutzeransprüche und -bedürfnisse abgestimmt ist. Auch in Sachen Ausstattung und Zubehör ist eine Beratung empfehlenswert. Spezielle Gurte beispielsweise können für zusätzliche Sicherheit sorgen. All das und noch vieles mehr wird bei einer persönlichen Beratung angesprochen. Auch eine Probefahrt ist äußerst wichtig und sollte in jedem Fall vorgenommen werden. Nur so können Sitz- und Fahrgefühl getestet werden.
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