Bist Du im Rentenalter, hast Du häufig viel freie Zeit, die Du nach Deinen eigenen Ideen und Vorlieben gestalten kannst. Familie und Freunde besuchen, Urlaube machen, für die Du damals nicht die Zeit oder das Geld hattest. Doch was so idyllisch klingt, stellt für viele eine Utopie dar – denn all diese Aktivitäten setzen Mobilität voraus.
Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Fortbewegung dient der Selbstversorgung und ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe am sozialen Leben. Damit bedeutet Mobilität Lebensqualität. Körperliche Probleme im Alter können Dich in Deiner Beweglichkeit enorm einschränken: Die Hände wollen nicht mehr so greifen, wie man es selbst möchte und die Beine tragen einen nicht mehr so weit. Aber auch altersbedingte Erkrankungen wie etwa ein Schlaganfall beeinträchtigen die Mobilität. Die Folgen: Der Bewegungsradius wird enorm eingeschränkt. Der Haushalt ist kaum allein zu meistern. Einkäufe im nahegelegenen Supermarkt müssen von Angehörigen übernommen werden. Das gesellige Treffen mit Bekannten aus dem Nachbarort ist nicht mehr möglich. Und auch an eine Urlaubsreise denken viele Senioren erst gar nicht, die in ihrer Gehfähigkeit eingeschränkt sind.
Städte sind häufig nicht darauf ausgerichtet, die Mobilität der alternden Gesellschaft beizubehalten oder gar zu fördern. Supermärkte, Innenstädte, Zugänge zu öffentlichen Verkehrsmitteln – all diese Wege sind zumeist nicht barrierefrei. Die Folge: Viele Senioren bleiben zuhause.
Die Bevölkerung wird immer älter. So sind immer mehr Menschen von einer Mobilitätseinschränkung betroffen: Während der Anteil der über 60-Jährigen in Deutschland im Jahr 2018 noch bei 23,2 % lag, wird für das Jahr 2050 ein prozentualer Anstieg auf 28,5 % prognostiziert (Rudnicka, J., 2022).
Neben dem eingeschränkten Bewegungsradius kommen psychische sowie physische Folgen hinzu. Lies jetzt weiter, welche Auswirkungen diese haben und wie diesen entgegengewirkt werden kann.
Eingeschränkte Mobilität im Alter – negativer Einfluss auf Deine Gesundheit
Psychische Folgen von dem Verlust der Mobilität sind zumeist soziale Isolation und Vereinsamung. Studien zeigen, dass die Einsamkeit mit steigendem Alter zunimmt: Viele Rentner sind beinahe ein Drittel des Tages ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Jeder Zehnte trifft sogar niemanden mehr.
Dabei kann Einsamkeit einen negativen Einfluss auf die physische und psychische Gesundheit haben. Körperliche Auswirkungen sind unter anderem Herzerkrankungen sowie ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Dies belegt eine Studie aus dem Jahr 2020 des Forscherteams Donovan und Blazer.
Auch das mentale Wohlbefinden wird durch zurückgezogenes Verhalten negativ beeinflusst. Sogar Demenz und Depressionen können aus sozialer Isolation resultieren und suizidale Gedanken auslösen. Studienergebnisse von 2014 und 2020 belegen diese Befunde.
Sozial isolierte ältere Menschen sterben früher als besser integrierte Gleichaltrige. Dies geht aus einer Studie von Steptoe und Kollegen aus dem Jahr 2013 hervor.
Sport für ältere Menschen – Mobilität zurückgewinnen und am Leben teilnehmen
Um die Mobilität und Gesundheit im Alter zu fördern, gibt es verschiedene Sportprogramme, die sich speziell an Senioren richten. Die Sporteinheiten dienen dazu, den Körper zu mobilisieren und verlorengegangene Fähigkeiten zurückzugewinnen. Bei den Übungseinheiten werden oft verschiedene Hilfsmittel zur Mobilisation (sogenannte Trainingshilfsmittel) einzelner Köperregionen verwendet. Dank der Hinzunahme von Bällen, Fitnessbändern und Gewichten werden Muskeln angesprochen, die in Deinem Alltag nicht mehr trainiert werden. Ein weiterer Vorteil der Übungen: Neben der physischen Gesundheit wird auch Deine mentale gestärkt und eine soziale Teilhabe ermöglicht – denn schließlich besuchst Du den Kurs gemeinsam mit anderen Teilnehmern, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Vor allem der Erfahrungsaustausch untereinander ist neben der neu gewonnenen Fitness ein weiterer Pluspunkt.
Speziell Sitzgymnastik hat in den vergangenen Jahren an Beliebtheit dazugewonnen, da viele der Übungen für Senioren auch im Rollstuhl ausgeübt werden können. Das bedeutet für Dich: Auch wenn Du nicht mehr lange stehen kannst oder sogar auf einen Rollstuhl angewiesen bist, kannst Du an den Übungen teilnehmen.
Du möchtest mehr über das Thema Sitzgymnastik für Senioren erfahren? Hier: Sitzgymnastik für Senioren – Übungen und Tipps findest Du einen interessanten Artikel sowie hilfreiche Übungen.
Der Markt bietet bereits eine große Anzahl an Mobilitätsprodukten, um den Aktivitätsgrad beizubehalten bzw. den Bewegungsradius älterer Menschen zu erhöhen. Doch welche Hilfsmittel gibt es überhaupt?
Elektromobile, E-Scooter oder sogar elektrische Rollstühle, die über eine Faltfunktion verfügen, können eine Lösung für Senioren sein und eine Teilhabe am sozialen Leben ermöglichen. Der Vorteil solcher Fortbewegungsmittel: Sie sind leicht zu bedienen und bieten oft eine Reichweite, mit welcher das nahe Umfeld gut erschlossen werden kann. Auch größere Distanzen können mit leistungsstarken Energiespeichern zurückgelegt werden.
Elektromobile und E-Scooter
Einschränkungen im Alter und wenig Körperkraft sind der Grund für die verminderte Aktivität vieler Senioren. Dank eines Elektromobils kannst Du Dich ohne Kraftaufwand fortbewegen und neben Deinem nahen Umfeld auch andere Orte kennenlernen, die Du zu Fuß nicht erreichen würdest.
Ein weiterer Vorteil: Stauraum für Gepäck ermöglicht es Dir, Deine Einkäufe zu transportieren. Einkäufe zu erledigen, bietet Selbstständigkeit und kann als soziales Element bezeichnet werden. Schließlich tauschst Du im Supermarkt Erfahrungen aus und kommunizierst mit Verkäufern und anderen Kunden.
Faltbare Elektrorollstühle
Unter den smarten Mobilitätsprodukten finden sich außerdem faltbare E-Rollstühle. Der Faltmechanismus sorgt dafür, dass das Hilfsmittel auf ein kompaktes Maß reduziert werden und so platzsparend verstaut sowie transportiert werden kann. Für Deine Mobilität bedeutet das Flexibilität: Elektrische Faltrollstühle können in öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert und sogar auf Flugreisen mitgenommen werden. Dies erhöht Deinen Aktionsradius und ermöglicht es Dir, das Kaffeetrinken mit dem Stammtisch und die Spazierfahrten am Urlaubsort wieder zu genießen.
Du hast Bedenken wegen der Technik? Die meisten Rollstühle, die elektrisch angetrieben werden, verfügen über ein übersichtliches Bedienelement. Mit Hilfe der Knöpfe am Bedienmodul schaltest Du Deinen elektrischen Wegbegleiter ein bzw. aus und regulieren zudem die Geschwindigkeit. Der Vorteil: Die Knöpfe sind in der Regel so groß, sodass sie auch von Personen mit Arthrose und Rheuma betätigt werden können. Ein Elektro-Rollstuhl ist damit ideal für Senioren geeignet.
Mobilitätsprodukte bedeuten so einen großen Mehrwert für Personen und ermöglichen Mobilität – auch im Alter.
Fazit: Mobil bleiben als Voraussetzung sozialer Teilhabe
Fehlende Mobilität im Alter ist ein entscheidendes Kriterium für soziale Isolation. Bist Du nicht mehr so mobil wie früher, ist gar nicht erst an spontane Besuche bei Familie und Freunden zu denken. Aber auch feste Veranstaltungen müssen gut organisiert werden. Meist bist Du dabei auf die Hilfe anderer angewiesen, um von A nach B zu kommen.
Studienergebnisse belegen: Um gesund im Alter zu bleiben ist soziale Teilhabe wichtig. Sport für ältere Menschen bietet Dir die Möglichkeit, fit zu bleiben und den Kontakt zu Gleichaltrigen beizubehalten. In Kleingruppen machst Du regelmäßig Übungen und kannst Dich austauschen – ob über Deine Sporteinheiten oder private Themen.
Aber auch Hilfsmittel zur Bewegung können dafür sorgen, wieder Teil der Gesellschaft zu werden. Du reduzierst mit einem Elektromobil oder einem E-Rollstuhl die Wahrscheinlichkeit, von Familienmitgliedern abhängig zu sein. Oft ist die Kapazität der Energiespeicher hoch genug, um auch ausgiebigere Ausflüge zu unternehmen. Spazierfahrten im Park, Kaffee und Kuchen mit der besten Freundin, Musical-Besuche und Theateraufführungen: Mobilität ist nicht nur im Alter ein wichtiges Mittel, um mitten im Geschehen zu sein und Teil der Gesellschaft zu bleiben.
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