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Angehörige pflegen – Was Du wissen solltest
von:
Larissa
(Spezialistin Content Marketing)
28. März 2023
Lesezeit: 8 Minuten
Wahrscheinlich denkt keiner gerne darüber nach: Was passiert, wenn plötzlich der Ehepartner, die Eltern oder die Großeltern ihren Alltag nicht mehr allein meistern können und pflegebedürftig werden? Was zunächst erstmal ein großer Schock ist, wirft viele Fragen auf. Eine der wichtigsten: Wie soll die Pflege zukünftig organisiert werden? Dabei sollten sich alle bewusst sein: Angehörige pflegen, ist anspruchsvoll und geht oftmals mit einer Doppel- oder sogar Dreifachbelastung einher.
In diesem Blogbeitrag erklären wir Dir Wissenswertes zu diesem Thema und geben Dir einige Tipps mit auf den Weg. Außerdem stellen wir Dir eine App vor, die beim Pflegen von Angehörigen zuhause unterstützt.
Plötzlich Angehörige pflegen – was dann?
Ob Unfall oder Krankheit – die Gründe, warum ein Mensch auf Pflege angewiesen ist, können sehr vielfältig sein. In einer solchen Situation ist die psychische Belastung enorm hoch. Auch wenn das Leben erstmal auf den Kopf gestellt wird, gilt es Ruhe zu bewahren. Hole Dir in einem solchen Fall am besten Unterstützung von einer professionellen Pflegeberatung (oder Pflegestützpunkt) ein. Die Spezialisten kennen sich ganz genau mit der Thematik aus und können nachvollziehen, in welcher Situation Du Dich befindest. Erkundige Dich u. a.,
wie Du die Pflege Deines Angehörigen übernehmen kannst.
welche Schritte dafür notwendig sind.
ob es andere Versorgungsformen gibt.
ob die Kombination mehrerer Versorgungsformen möglich ist.
wie Du einen Pflegegrad beantragst.
welche Pflegeleistungen Deinem Angehörigen zustehen.
welche Hilfen Dir zustehen.
welche Aufgaben generell auf Dich zukommen und wie diese in Vereinbarkeit mit Deinem Privatleben stehen.
Gut zu wissen
Natürlich können wir Dir in diesem Artikel nur einige Anregungen geben – denn jede Situation, in der häusliche Pflege durch Angehörige umgesetzt wird, ist anders. Wir geben Dir einen groben Überblick und Anregungen, wie ein mögliches Vorgehen aussehen kann.
Welche Aufgaben hat eine Pflegeperson?
Die Aufgaben einer Pflegeperson gestalten sich ganz unterschiedlich und umfassen verschiedene Tätigkeitsbereiche – eine große Verantwortung für die Pflegeperson. Damit Du mit der Pflege nicht überfordert bist, empfehlen wir Dir einen Pflegekurs zu besuchen und entsprechende Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Oftmals sind diese Kurse kostenlos und vermitteln Dir wichtiges Grundwissen.
Je nachdem von welchen Einschränkungen die pflegebedürftige Person betroffen ist, sehen die Aufgaben sehr unterschiedlich aus:
Körperpflege
Nahrungsaufnahme
Ankleiden
Toilettengänge
Fortbewegung
Verabreichung von Medikamenten
Kontrolle der Vitalwerte
Natürlich können noch viele andere Aufgaben in den Tätigkeitsbereich einer Pflegeperson fallen. Das ist von Person zu Person unterschiedlich.
Angehörige pflegen trotz Arbeit
Angehörige pflegen und Vollzeit arbeiten – wie ist das zu schaffen? Es gibt verschiedene Modelle, die es Dir erlauben, einen Angehörigen zu Hause zu pflegen und arbeiten zu gehen. Ob Du Vollzeit Deinen Job ausübst oder eine Teilzeit-Lösung das Richtige für Dich ist, ist von Deiner individuellen Situation abhängig. Der Gesetzgeber hat Möglichkeiten geschaffen, um Angehörige selbst zu pflegen. Dazu gehören beispielsweise:
Kurzfristige Arbeitsverhinderung (ähnlich Sonderurlaub, um Angehörige zu pflegen): Bei einer akut auftretenden Pflegesituation steht Dir das Recht zu, kurzzeitig (bis zu zehn Tage) von der Arbeit fernzubleiben, um pflegerische Leistungen zu organisieren und sicherzustellen. Außerdem kannst Du in diesem Fall Pflegeunterstützungsgeld in Anspruch nehmen als Entgeltersatzleistung.
Pflegezeit: Arbeitest Du in einem Betrieb mit mehr als 15 Beschäftigten und pflegst Du einen nahen Angehörigen, kannst Du Pflegezeit (bis maximal sechs Monate) in Anspruch nehmen.
Familienpflegezeit: Für einen Zeitraum von 24 Monaten kannst Du Dich bei einer Mindestarbeitszeit von 15 Stunden teilweise für die häusliche Pflege eines pflegebedürftigen nahen Angehörigen freistellen lassen.
Soziale Absicherung der Pflegeperson: Das Gesetz ermöglicht es Dir, Leistungen zur sozialen Sicherung (Renten-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung) zu erhalten, wenn Du nicht erwerbstätig bist und eine Person (Pflegegrad 2 bis 5) für 10 Stunden wöchentlich an mindestens zwei Tagen in der Woche in häuslicher Umgebung pflegst.
Gut zu wissen
Welche Leistungen Dir genau zustehen, musst Du selbst herausfinden. Eine Pflegeberatung hilft Dir gerne weiter. Diese erläutert Dir, welche Möglichkeiten Dir zur Verfügung stehen.
Wenn Angehörige nicht pflegen können
Die Pflege von Angehörigen ist natürlich nicht für jeden möglich. Du schaffst es nicht, Deine Eltern zu pflegen und arbeiten zu gehen oder möchtest Deine Arbeit nicht aufgeben, um Deine Mutter zu pflegen? Vielleicht ist sogar noch eine eigene Familie mit im Spiel, sodass Du Dich zusätzlich um eigene Kinder kümmern musst?
Wir wissen: Das kann schnell zum Zwiespalt werden. Ob Du die Aufgabe des Pflegers übernehmen möchtest, das musst Du für Dich abwägen. Sprich mit dem Betroffenen sowie Personen in Deinem näheren Umfeld, erkundige Dich nach Möglichkeiten, die Dir ggf. Dein Arbeitgeber bietet und schaue, was die Pflegeberatung sagt.
Wichtig: Je nach Pflegegrad unterscheidet sich der Aufwand, der für die Pflege anfällt. Denn Pflege ist nicht gleich Pflege. Vielleicht können bestimmte Tätigkeiten ja noch von der betroffenen Person selbst durchgeführt werden, sodass keine 24/7-Betreuung erfolgen muss.
Wenn Du nicht sicherstellen kannst, dass Du Deinen Angehörigen zu Hause adäquat pflegen kannst, erkundige Dich nach einem Pflegedienst oder entsprechenden Einrichtungen. Auch wenn das im ersten Moment schwerfällt, ist das in manchen Situationen die beste Lösung.
Wenn Pflege überfordert
Wenn pflegende Angehörige nicht mehr können (Überlastung in der Pflege), ist schnelle Hilfe gefragt. Du fühlst Dich ausgebrannt und überlastet? Angehörige selbst pflegen, ist eine echte Aufgabe und nicht zu unterschätzen. Sei Dir dessen bewusst! Nimm Hilfe von anderen in Anspruch, denn Überforderung in der Pflege ist ein ernstzunehmendes Thema – denn auch Du benötigst mal eine Auszeit.
Höre auf Dein Inneres: Gehe achtsam mit Dir und Deinem Körper um. Nicht nur die körperlichen Anstrengungen können zur Belastungsprobe werden, sondern auch die Sorgen und Ängste, die Dich begleiten. Nimm Dir Zeit für Dich – auch wenn es nur eine kurze Pause ist – in der Du Dir Ruhe und Entspannung gönnst. Räume Dir einige Minuten am Tag ein, die ganz Dir gehören. 15 Minuten, die Du so gestaltest, wie Du es möchtest, geben Dir neue Energie.
Darüber hinaus gibt es Hilfsangebote, die Dir helfen und Dich unterstützen. Nicht nur für Dich ein Mehrwert, sondern auch für die zu pflegende Person. Denn Sätze eines pflegenden Angehörigen wie „Ich kann nicht mehr“ machen wirklich keinen glücklich.
Angehörige pflegen – fabel entlastet
Die App „fabel“ unterstützt Dich dabei, die Pflege von Angehörigen zu organisieren und Unterstützung im Alltag zu finden. Die Idee ist genial: Der digitale Alltagsmanager entlastet aktiv pflegende Angehörige. Verteile den Pflegealltag auf mehrere Köpfe und beziehe so Freunde, Familie und Nachbarn in die Pflegeaufgaben mit ein. Organisiert Euch über die App und verteilt die Aufgaben digital untereinander. Jede Person kann sich so einbringen, wie es für sie passt.
Die Idee hinter fabel ist der Aufbau eines digitalen Mehrgenerationenhauses, indem sich alle unterstützen – generationsübergreifend und ortsunabhängig.
Lade Dir fabel jetzt in der Testphase herunter. Du benötigst ein Apple iPhone (Android Version in Planung) und die TestFlight App (QR-Code). In dieser installierst Du die fabel App. Jetzt musst Du Dich noch registrieren, bevor es losgeht. Beachte, dass sich die App in der Testphase befindet und laufend weiterentwickelt wird (Stand 03/2023).
Fazit: Angehörige pflegen
Pflege durch Angehörige ist mit Sicherheit keine leichte Aufgabe. Sie bringt eine Menge Verantwortung mit sich, die Du nicht unterschätzen solltest. Was im ersten Moment ein großer Schock sein kann, braucht anschließend eine Menge Organisation. Welche Aufgaben müssen übernommen werden? Wie kannst und möchtest Du unterstützen? Wie ist Dein Leben mit der Pflege zu vereinbaren?
Eins solltest Du auf jeden Fall wissen: Du bist nicht allein. Beratungsstellen helfen Dir, den richtigen Weg zu finden. Auch unterstützen sie Dich dabei, alles Wissenswerte rund um die Pflege zu lernen. Lerne auf Dich selbst zu achten und auf Deine eigene Gesundheit zu schauen, denn Überforderung in der Pflege ist nichts Neues. Vielleicht befinden sich in Deinem Umfeld auch noch andere Personen, die bei der Pflegeaufgabe unterstützen können. Um die Pflegeplanung zwischen anderen Personen und Dir zu erleichtern, hilft beispielsweise die App fabel.
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