Sauerstoffgeräte spielen eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung und der Pflege von Patienten mit Atemproblemen. Die Geräte ermöglichen es, den Sauerstoffgehalt in der Atemluft zu erhöhen und sind daher für viele Personen ein unverzichtbares Hilfsmittel.
Wir haben André van der Heiden, Geschäftsführer von AERICON Medizintechnik, gefragt, wie Patienten das passende Sauerstoffgerät finden und dies von der Krankenkasse bezuschussen lassen können. Erfahre jetzt mehr im Experteninterview.
Was für Sauerstoffgeräte gibt es?
Es gibt drei Arten an Sauerstoffgeräten, die ich gerne erkläre.
Sauerstoffkonzentratoren
Es gibt stationäre und mobile Sauerstoffkonzentratoren. Der stationäre O2-Konzentrator wird mit Strom betrieben. Der Sauerstoffkonzentrator steht in der Wohnung, saugt Umgebungsluft über Filter ein und filtert den Stickstoff aus der Umgebungsluft. Den erhaltenden Sauerstoff gibt der Sauerstoffkonzentrator an den Patienten ab. Das Gewicht beträgt je nach Hersteller ca. 14 kg, die Maße sind ca. 58 cm x 38 cm x 24 cm.
Der mobile Sauerstoffkonzentrator ist akkubetrieben. Die Sauerstoffproduktion ist genauso wie bei dem Standgerät. Geräte gibt es ab 2,4 kg mit Tasche oder Rucksack. Die Akkuleistung beträgt bis zu 8 Stunden. Dies hängt aber vom Verbrauch ab. Das Sauerstoffgerät kann an jeder 230 V-Steckdose sowie auch im Auto an einer 12 V-Steckdose geladen werden, so ist man überall mobil.
Flüssigsauerstoff
Hierbei bekommt der Patient einen Flüssigsauerstoffbehälter nach Hause geliefert. Der flüssige Sauerstoff wird bei der Entnahme wieder gasförmig. Der Flüssigsauerstoffbehälter wird in regelmäßigen Abständen (meist alle zwei Wochen) vom Versorger neu befüllt, bzw. ausgetauscht.
Die mobile Einheit, auch Satellit genannt, wird am Flüssigsauerstoffbehälter aufgefüllt. Die Nutzungsdauer ist vom Verbrauch abhängig. Es kann nur am Flüssigsauerstoffbehälter wieder befüllt werden.
Sauerstoffflaschen
In den Sauerstoffflaschen befindet sich komprimierter Sauerstoff. Die Sauerstoffmenge ist sehr gering und für eine Dauertherapie ungeeignet. Zudem sind die Sauerstoffflaschen sehr schwer. Sauerstoffflaschen sind vor allem für Cluster-Kopfschmerz-Patienten geeignet.
Wer bekommt ein Sauerstoffgerät? Und wie finde ich heraus, welches Sauerstoffgerät für mich das passende ist?
Zuallererst lässt sich sagen: Ob jemand Sauerstoff benötigt, entscheidet der behandelnde Arzt. Dazu verschreibt der Arzt die entsprechende Sauerstoffversorgung und der Versorger wird nach ausführlicher Beratung das passende Sauerstoffgerät für den Patienten auswählen. Ohne ärztliche Beratung sollte man von einem Kauf absehen.
Wann zahlt die Krankenkasse ein Sauerstoffgerät?
Die Krankenkasse zahlt dann ein Sauerstoffgerät, wenn eine Person dieses benötigt. Dazu ist eine Verordnung bzw. ein Rezept notwendig, das durch den behandelnden Arzt ausgestellt wird. Nachdem das Rezept bei dem Versorger bzw. bei der Krankenkasse eingereicht wurde, übernimmt die Krankenkasse nach Prüfung und Genehmigung die Kosten.
Sind Sauerstoffgeräte einfach zu bedienen oder benötige ich spezifisches Know-how?
Sauerstoffgeräte sind in der Regel sehr einfach zu bedienen. Bei der Auslieferung wird eine ausgiebige Einweisung vorgenommen, sodass Patienten und/oder Angehörige genau wissen, wie ein solches Gerät genutzt wird. Kommen darüber hinaus Fragen auf, kann einfach Kontakt zum Versorger aufgenommen werden, der gerne weiterhilft.
Gibt es besonders leise Modelle?
Ja, es gibt besonders leise Sauerstoffgeräte. Diese sind aber leider mit Mehrkosten verbunden. Mein Tipp: Es gibt die Möglichkeit, das stationäre Gerät mit einem 15 Meter langen Schlauch zu verlängern, sodass man dieses in einem angrenzenden Raum unterbringen kann.
Kann ich mich mit einem Sauerstoffgerät frei bewegen?
Auch mit einer Sauerstoffversorgung können sich Patienten frei bewegen. Dafür gibt es die oben beschriebenen mobilen Sauerstoffgeräte.
Gibt es Modelle, die ich auch auf Reisen mitnehmen kann?
Selbstverständlich kann man mit Sauerstoffgeräten auch verreisen. Hier empfehlen sich elektrisch betriebene Sauerstoffgeräte. Die mobilen O2-Geräte haben meist eine Flugzulassung. Bei Flugreisen sollte man vor der Buchung auf jeden Fall die Fluglinie kontaktieren – denn die Airlines haben teilweise unterschiedliche Richtlinien für den Transport, die vorher abgeklärt werden sollten.
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!
Die AERICON Medizintechnik ist Spezialist für Hilfsmittel wie mobile und stationäre Sauerstoffkonzentratoren zur Sauerstofflangzeittherapie, Beatmungs- und Inhalationsgeräte. Das Portfolio umfasst daneben Pflegebetten, Rollatoren und auch E-Scooter.
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