ergoflix Logo
Kostenlose Mobilitätsberatung
Jetzt Probefahrt vereinbaren:
02852 - 94590-00
ergoflix Logo
Kostenlose Mobilitätsberatung
ergoflix Logo

Rollstuhlgerecht oder barrierefrei – das musst Du wissen

Larissa ergoflix
von:
Larissa
(Spezialistin Content Marketing)
4. Dezember 2020
Lesezeit: 4 Minuten
Zuletzt aktualisiert am 18. Januar 2023
Elektrorollstuhl ergoflix® stehend im Wohnzimmer

Rollstuhlgerecht, barrierefrei, seniorengerecht – diese Begriffe tauchen vor allem bei der Wohnungssuche immer wieder auf und werden dabei häufig synonym verwendet. Es gibt allerdings wichtige Unterschiede. Und diese solltest Du kennen, wenn Du auf der Suche nach einer Wohnung bist, die für die Nutzung mit einem Rollstuhl geeignet ist.

An dieser Stelle geben wir Dir einen Überblick darüber, worauf Du achten solltest und welche Eigenschaften eine rollstuhlgerechte Umgebung erfüllen muss.

Rollstuhlgerecht: Definition und Abgrenzung

Viele Betroffene gehen davon aus, dass der Begriff Barrierefreiheit auch Rollstuhlfahrer inkludiert – das ist aber nicht grundsätzlich der Fall.

Die Anforderungen an Barrierefreiheit sind im Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) definiert. Das BGG gilt in erster Linie für alle Anstalten, Behörden und Körperschaften des Bundes. Es regelt die Durchführung entsprechender Maßnahmen, die jeden Lebensbereich für alle Menschen – ob mit oder ohne Behinderung, ob schwanger oder alt – gleichermaßen zugänglich macht.

Hier gilt: Barrierefreiheit im öffentlichen Raum bezieht Rollstuhlfahrer mit ein.

Auf das private (Wohn-)Umfeld trifft das hingegen leider nicht zu. Die Anforderungen an diesen Bereich sind anders – barrierefrei bedeutet hier nicht gleich rollstuhlgerecht.

Regelung nach DIN 18040

Was als barrierefrei und was als rollstuhlgerecht gilt, wird durch das Deutsche Institut für Normen festgelegt. Die Empfehlungen zum barrierefreien Bauen belaufen sich auf:

  • Öffentliche Gebäude: DIN 18040-1
  • Wohngebäude: DIN 18040-2
  • Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum: DIN 18040-3

DIN 18040-2 unterscheidet dabei zwischen öffentlich zugänglichen Bereichen und privaten Wohnbereichen. Genau wie bei DIN 18040-1 gilt im öffentlichen Bereich: Barrierefreiheit bezieht Rollstuhlfahrer mit ein. Im Wohnbereich selbst gelten andere Bestimmungen und ein rollstuhlgerechter Wohnraum bringt über die Barrierefreiheit hinaus weitere Anforderungen mit sich.

Gut zu wissen
Eine barrierefreie Wohnung ist nicht unbedingt rollstuhlgerecht. Ist eine Wohnung hingegen rollstuhlgerecht, ist sie immer auch barrierefrei.

Eigenschaften einer rollstuhlgerechten Wohnung

Eine als rollstuhlgerecht deklarierte Wohnung erfüllt grundsätzlich die Standards einer barrierefreien Wohnung. Darüber hinaus wurden einige dieser Anforderungen angepasst. Im Folgenden geben wir Dir einen Überblick über die grundlegendsten Eigenschaften.

Im privaten Wohnbereich müssen unter anderem folgende Vorkehrungen getroffen werden:

Bewegungsflächen

  • entsprechen in jedem Raum den Maßen 150 x 150 cm

Fenster

  • Höhe des Griffs zwischen 0,85 cm bis 1,05 cm oder alternativ ein automatisches System
  • müssen leicht zu öffnen und zu schließen sein

Türen

  • 90 cm breit und 2,05 cm hoch
  • Türspion 1,20 m hoch
  • Türdrücker auf einer Höhe von 85 cm
  • vor und hinter den Türen gibt es eine Bewegungsfläche

Einrichtung der Küche

  • vor den Möbeln 150 cm Raum
  • Arbeitsplatte, Spüle und Herd müssen unterfahrbar sein

Rollstuhlgerechtes Bad

  • Maße der Toilette: 70 cm tief
  • Platz neben der Toilette: 90 cm und 30 cm
  • WC mit klappbaren Stützen und Rückenstütze
  • Duschfläche: 150 x 150 cm
  • Dusch-Klappsitz, Stützgriffe, entsprechende Duscharmatur
  • Waschbecken: unterfahrbar, Breite von mindestens 90 cm und Tiefe von 55 cm, Vorderkante darf maximal 80 cm hoch sein
  • Badewanne muss nachträglich aufstellbar oder mit Lift nutzbar sein

Auf der offiziellen Seite des Deutschen Institutes für Normen kannst Du alle weiteren Maße und Richtlinien zu rollstuhlgerechten Wohnungen einsehen.

Rollstuhlgerechte Wohnung: Worauf Du bei der Suche achten solltest

Wenn Du auf der Suche nach einer rollstuhlgerechten Wohnung bist, solltest Du deshalb immer auch genau auf diese Bezeichnung achten. Wir fassen die Begrifflichkeiten aber gerne noch einmal übersichtlich für Dich zusammen:

  • Als barrierefrei gilt eine Wohnung, die die gängigen Normen gemäß DIN 18040 erfüllt. Weitere Informationen zu dem Begriff erhältst Du in unserem Blogbeitrag „Barrierefreiheit – was ist das eigentlich?“.
  • In einer rollstuhlgerechten Wohnung werden zum einen die Normen der Barrierefreiheit eingehalten. Zum anderen ist sie mit den entsprechenden Maßen ausgestattet, die sich an den speziellen Anforderungen für Rollstuhlfahrer orientieren.
  • Gilt eine Wohnung als behindertengerecht, ist sie an die jeweiligen Bedürfnisse des Bewohners angepasst. Die Ausstattungsmöglichkeiten sind in diesem Punkt so vielfältig wie die Art der Behinderung.
  • In Wohnungsanzeigen werden häufig die Begriffe senioren- oder altengerecht verwendet. Diese sind allerdings nicht gesetzlich definiert, weshalb sie keine festgelegten Ausstattungsmerkmale mit sich bringen. Im Grunde kann also jede Wohnung mit diesen Attributen beschrieben werden. Häufig ist das der Fall, wenn die Wohnung beispielsweise Haltegriffe im Bad vorzuweisen hat oder in der Nähe zu Ärzten liegt.
  • Ebenfalls gerne verwendete Begriffe sind barrierenreduziert oder schwellenarm, die ebenfalls nicht festgelegt sind. Die Auslegung ist daher flexibel: Vielleicht erwartet Dich eine ebenerdige Dusche, vielleicht ein Aufzug, vielleicht eine Wohnung mit wenigen Schwellen.

Mobilität zurückgewinnen dank faltbarem Elektrorollstuhl

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst Du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Diese Blogbeiträge könnten Dich auch interessieren:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Passende Beiträge zum Thema:
12. Mai 2023
Rollstuhlgerechte Dusche – Darauf solltest Du achten

Duschwannen mit hohem Rand waren gestern. Im Trend und viel praktischer sind ebenerdige Duschen. Vor allem ältere Personen und solche mit Mobilitätseinschränkung profitieren von dem vereinfachten Einstieg. Viele Rollstuhlfahrer sind auch während der Körperhygiene auf ihr Hilfsmittel angewiesen. Und auch in der Pflege erleichtert eine rollstuhlgerechte Dusche das Waschen des Patienten bzw. Angehörigen. Wir erklären […]

Mehr lesen
21. April 2023
Mobilitätshilfe im Alter: Welche eignet sich für mich?

Mobilität und damit auch Selbstständigkeit verlieren, ist für Betroffene besonders hart. Doch wir alle wissen: Einschränkungen des Bewegungsapparats sind mit steigendem Alter nichts Ungewöhnliches. Für viele bedeutet das dennoch, einen sehr tiefen Einschnitt ins eigene Leben. Daher sind neben den körperlichen Beeinträchtigungen auch die psychischen Folgen nicht zu unterschätzen. Doch wie kann die Bewegungsfähigkeit erhalten […]

Mehr lesen
17. Februar 2023
Der Euroschlüssel: Türöffner zu 12.000 Behindertentoiletten

Wohin, wenn es schnell gehen muss? Jeder hat es sicherlich schon einmal erlebt: Das dringende Bedürfnis eine Toilette aufsuchen zu müssen. Schließlich ist der Toilettengang nur menschlich. Doch für Menschen mit einer Behinderung kann genau dieses Bedürfnis zur Herausforderung werden – nämlich immer dann, wenn auf behindertengerechte Toiletten nicht zugegriffen werden kann, sie von Verschmutzung […]

Mehr lesen
Banner-Blog
Wir sind für Dich da
Beraten lassen
Dir passt es gerade nicht? Wir rufen Dich zu Deinem Wunschtermin an!
Kontaktformular - Rückruf vereinbaren - Blogbeitrag
Kontaktformular - Blog-Kategorie: Barrierefrei

Hast Du Fragen? Ruf uns einfach an
02852 - 94590-00

cross
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram