Laufe mindestens 10.000 Schritte pro Tag, um fit und gesund zu bleiben, lautet eine bekannte Faustregel. Aktuelle Studien belegen: Schon 4.000 Schritte täglich reichen aus, um der Gesundheit Gutes zu tun. Auch kürzere Laufeinheiten können schnell zur Herausforderung werden – insbesondere dann, wenn man im Alter unter Gangstörungen leidet.
Es gibt eine Vielzahl an Ursachen für eine Gangstörung oder Gangunsicherheit. Erfahre, welche Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten mit Gangstörungen einhergehen. Wie macht sich Gangunsicherheit bemerkbar? Und was kann man gegen Gangstörungen tun? Diese Fragen beantworten wir Dir in diesem Blogbeitrag.
Gleichzeitig geben wir Dir wertvolle Tipps an die Hand, wie Du Dich mobil hältst und das Spazieren oder Wandern schon bald wieder leichter und angenehmer gestalten kannst.
Das Wichtigste in Kürze
• Symptome einer Gangunsicherheit sind vielfältig – von schwankendem und kleinschrittigem Gehen bis hin zu Schwindel oder Benommenheit.
• Mögliche Behandlungsmaßnahmen sind vor allem physiotherapeutischer oder ergotherapeutischer Natur.
• Mobilitätshilfen wie Elektrorollstühle unterstützen Dich dabei, weiterhin mobil und aktiv zu bleiben.
Wie macht sich Gangunsicherheit bemerkbar?
Eine Gangunsicherheit und Gangstörungen sind auf Fehlfunktionen von Knochen, Gelenken, Muskeln, Nerven oder Hirnfunktionen zurückzuführen. Dementsprechend können die Symptome sehr vielfältig sein. Von einer leichten Unsicherheit bis hin zu schweren Beeinträchtigungen ist alle möglich. Die gängigsten Symptome sind Folgende:
Schwankendes Gehen
Du machst beim Gehen keine flüssigen und symmetrischen Bewegungen mehr, sondern läufst wackelig oder schwankend. Auch kann es sein, dass Du dabei mit gespreizten Beinen läufst, um besser das Gleichgewicht halten zu können.
Verlangsamtes Gehen
Dein Gang ist auffällig langsam und Dir fällt es besonders schwer, längere Wege und Strecken mit Höhenunterschieden (z. B. Treppensteigen) zu bewältigen.
Kleinschrittigkeit
Die Länge Deiner Schritte ist deutlich verkürzt und Dir fällt es schwer, dieses Gehmuster zu ändern.
Fußheberschwäche
Du hebst Deine Fußsohle beim Gehen zu wenig an, was vor allem beim Abrollen Deines Fußes und beim Vorschwingen Deines Beines sichtbar wird.
Bewegungslose Arme
Deine Arme schwingen beim Gehen nicht mehr mit, sondern hängen bewegungslos herunter.
Unnormale Körperhaltung
Du neigst zu einer gebückten oder asymmetrischen Körperhaltung, da Dir die nötige Körperkontrolle fehlt.
Schwindel oder Benommenheit
Während des Gehens wird Dir plötzlich schwindelig oder Du fühlst Dich für kurze Zeit wie benommen.
Unsicherer Stand
Dir fällt es schwer, beim Stehen das Gleichgewicht zu halten oder Du bekommst schnell das Gefühl, gleich umzukippen.
Was kannst Du gegen Gangstörungen tun?
So vielfältig die Ursachen und Symptome von Gangstörungen sind, so sind es auch die Behandlungsmöglichkeiten. Am wichtigsten ist, dass diese bestmöglich auf Deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Wir empfehlen Dir dafür folgende Vorgehensweise:
Besuch Deines Hausarztes
Suche im ersten Schritt Deinen Hausarzt auf, damit diesergrundlegende Untersuchungen durchführen und eine erste Einschätzung vornehmen kann, was die Ursache Deiner Gangstörung ist. In den meisten Fällen sind neurologische Erkrankungen (z. B. Parkinson, Multiple Sklerose, Schlaganfall oder Hirntumor) oder Gelenk- / Muskelerkrankungen (z. B. Arthrose, Arthritis oder Muskelschwäche) der Auslöser.
Besuch eines Facharztes
Gegebenenfalls erhältst Du von Deinem Hausarzt eine Überweisung für einen Facharzt. Im Normalfall ist dies entweder ein Neurologe oder ein Orthopäde. Ebenso kann es sein, dass Du einen HNO-Arzt aufsuchen musst, falls Deine Gangstörungen durch Gleichgewichtsprobleme im Innenohr verursacht wird. In manchen Fällen ist auch die Behandlung eines Geriaters (Facharzt für Altersmedizin) erforderlich – beispielsweise dann, wenn Deine Gangstörungen durch eine Kombination aus altersbedingten Veränderungen wie Gleichgewichtsprobleme, Muskelschwäche oder kognitive Beeinträchtigungen hervorgerufen werden.
Physiotherapie oder Ergotherapie
Je nach Ursache Deiner Gangstörungen können Dir physiotherapeutische oder ergotherapeutische Behandlungen dabei helfen, Deinen Gang zu verbessern sowie allgemein beweglicher und schmerzfreier zu werden.
Ganganalyse
Eine genaue Analyse Deines Gangbildes kann dabei helfen, spezifische Probleme und Einschränkungen zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Beispielsweise liefern sie Erkenntnis darüber, welche therapeutische Maßnahmen für Dich am sinnvollsten sind und ob Du zukünftig bestimmte Hilfsmittel (z. B. orthopädische Einlagen oder Mobilitätshilfen) benötigst.
Kraft- und Gleichgewichtstraining
Mithilfe spezieller Übungen kannst Du nicht nur Deine Muskeln stärken, sondern auch Dein Gleichgewicht verbessern – und das sogar Zuhause in gewohnter Umgebung. In Absprache mit Deinem Arzt kannst Du als Ergänzung auch gerne die Kraft- und Gleichgewichtsübungen unserer zertifizierten Reha-Trainerin Melanie ausprobieren: Beispielsweise die Sitzgymnastik für mehr Beweglichkeit, das Ganzkörpertraining auf der Matte oder Koordinationsübungen.
Mobilitätshilfen
In Abhängigkeit von Deiner individuellen Erkrankung können Dich bestimmte Mobilitätshilfen dabei unterstützen, weiterhin aktiv zu bleiben. Die gängigsten Hilfsmittel sind Gehstöcke, Rollatoren und Rollstühle. Als Experten für faltbare Elektrorollstühle unterstützen und beraten wir Dich gerne bei Deiner Suche nach einem passenden Rollstuhlmodell, das Du ganz einfach und ohne Kraftaufwand bedienen kannst. Das Beste: Unsere E-Rollstühle kannst Du nicht nur schnell zusammenfalten, sondern auch dank ihrer kompakten Maße ganz einfach in Bus, Bahn, dem Auto oder sogar auf Flugreisen mitnehmen.
Ernährung und Lebensstil
Übergewicht kann das Gehen zusätzlich erschweren. Daher ist es ratsam, dass Du an einer Gewichtsreduktion arbeitest, um dadurch Dein Gangbild zu verbessern und mehr Ausdauer zu erhalten. Das bedeutet auf der einen Seite viel Bewegung – auf der anderen Seite aber auch eine möglichst gesunde und ausgewogene Ernährung.
Psychologische Unterstützung
Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen können die Ursache von Gangstörungen sein, da sie nicht selten für Muskelverspannungen und Koordinationsprobleme verantwortlich sind. Eine psychotherapeutische Unterstützung kann daher für Dich hilfreich sein – oder auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation, die Dein Stresslevel dauerhaft reduzieren.
Präventive Maßnahmen
Triff verschiedene Maßnahmen, um Stürze zu vermeiden. So kannst Du z. B. Stolperfallen in Deiner Wohnung entfernen oder regelmäßig rutschfeste Schuhe tragen.
FlixTipp
Du kannst noch so vorsichtig sein und vorausschauend agieren, ein Sturz lässt sich nicht gänzlich vermeiden. Erst recht nicht, wenn Du eine Gangunsicherheit hast. Eine Sturzuhr kann Dir im Notfall eine große Hilfe sein. Manchmal ist sie sogar von lebensrettender Funktion.
VORTEILE EINER STURZUHR FÜR SENIOREN
Fazit
Gangstörungen und Gangunsicherheit können sich durch vielfältige Symptome bemerkbar machen. Eine gründliche Diagnose und individuelle Behandlungsmaßnahmen sind entscheidend. Suche dafür zunächst Deinen Hausarzt auf, um eine erste fachliche Einschätzung zu erhalten und ggf. von einem spezialisierten Facharzt weiterbehandelt zu werden.
Mit der richtigen Behandlung (z. B. Physiotherapie oder Ergotherapie) ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du Deine Mobilität wieder verbessern und ein aktives Leben führen kannst. Ein gesunder Lebensstil und auf Dein Krankheitsbild abgestimmte Mobilitätshilfen helfen Dir dabei.