Mareen Autor
von:
Mareen Hebing
(zertifizierte Medizinprodukteberaterin)

Elektrorollstuhl oder Elektromobil: Wo liegt der Unterschied?

10. April 2020
Lesezeit: 4 Minuten
Zuletzt aktualisiert am 13. August 2024
Elektrorollstuhl ergoflix® outdoor

Sind Elektromobil und E-Rollstuhl eigentlich das Gleiche? Und wenn nicht – worin unterscheiden sie sich? Manchmal ist es gar nicht so leicht, den Überblick über die unterschiedlichen Bezeichnungen für Krankenfahrstühle zu behalten. Wir haben die Begrifflichkeiten Elektrorollstuhl und Elektromobil gegenübergestellt, um die Unterschiede zu klären.

Das Wichtigste in Kürze
• Der Gebrauch eines E-Rollstuhls ist dann sinnvoll, wenn Du auf eine dauerhafte Nutzung angewiesen bist. 
• Ein Elektromobil wird von Menschen genutzt, die kurze Strecken noch gehen können, jedoch bei längeren Strecken Schwierigkeiten haben. 
• Ein Elektromobil wird durch eine Lenkstange bedient werden, weshalb der Nutzer körperlich und geistig dafür noch in der Lage sein muss, wohingegen ein Elektrorollstuhl mithilfe eines Joysticks gesteuert werden kann, – also auch von Personen, die z. B. keine Kraft mehr in den Armen haben.

Der Elektrorollstuhl – das dauerhafte Hilfsmittel

Der Gebrauch eines E-Rollstuhls ist für Dich geeignet, wenn Du auf eine dauerhafte Nutzung angewiesen bist – und das sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Die Mobilität und der Bewegungsradius der Nutzer sollen erhöht werden.
Ein Elektrorollstuhl kann auch im Falle einer körperlichen Einschränkung, bei der auch die Armkraft oder -beweglichkeit betroffen ist, genutzt werden. Denn er wird im Gegensatz zum Elektromobil nicht durch eine Lenksäule, sondern durch ein Bedienmodul mit Joystick bedient.

Wie ist ein elektrischer Rollstuhl aufgebaut?

Ein E-Rollstuhl verfügt zumeist über vier Rollen. Das macht ihn besonders standfest. Ansonsten sind die E-Rollstuhl-Modelle so vielfältig wie ihre Nutzer. Es gibt sie mit besonders breiter Sitzfläche, mit verschiedenen Polstern, als faltbare Version oder angepasst an bestimmte Geländegegebenheiten.

Das richtige Modell zählt

Ein Elektrorollstuhl muss auf Dauer zu den Anforderungen des Nutzers passen. Deshalb ist es wichtig, dass er individuell anpassbar ist. Nicht jedes Modell eignet sich auch für jede Person.

Die Sitzfläche muss bequem sein, die Handhabung praktisch und auch die Größe sollte an Deine Bedürfnisse angepasst sein. Im Beitrag „Elektrorollstuhl gebraucht oder neu kaufen?“ geben wir weitere Hinweise darauf, worauf Du vor dem Kauf achten solltest.

Wie schnell ist ein E-Rollstuhl?

Normalerweise schaffen elektrische Rollstühle eine Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h. Zwar gibt es auch Modelle, die schneller fahren, diese sind allerdings versicherungspflichtig. Handelsübliche Modelle halten sich also unter dieser Grenze.

Gut zu wissen
In der Regel übernimmt die Krankenkasse Elektrorollstühle mit einer Maximalgeschwindigkeit von 6 km/h. Möchtest Du ein schnelleres Modell, musst Du die Zusatzkosten selbst tragen.

Das Elektromobil – der nützliche Alltagshelfer

Ein Elektromobil wird oft auch Seniorenmobil oder Elektro-Scooter genannt. Es wird von Menschen genutzt, die in ihrer Beweglichkeit soweit eingeschränkt sind, dass sie nur kurze Strecken gehen können. Das Zurücklegen längerer Strecken wird somit erleichtert. Ziel ist es, dass der Alltag ohne Hilfe Dritter gelingen soll.

Ein Elektromobil eignet sich beispielsweise für den Einsatz in der Stadt oder zum nächstgelegenen Einkaufsladen, um Freunde zu besuchen oder für Spazierfahrten durch den Park.

Wie sieht ein Elektromobil aus?

Bei einem Elektromobil handelt es sich um ein Leichtfahrzeug mit drei oder vier Rädern, das elektrisch betrieben wird. Es hat einen bequemen Sitz und wird im Gegensatz zum Elektrorollstuhl mit Hilfe einer Lenkstange bedient. Der Nutzer muss also sowohl körperlich als auch geistig in der Lage sein, es sicher steuern zu können. Oft hat ein E-Mobil Seitenspiegel und sogar Licht, um eine bessere Sichtbarkeit zu gewährleisten.

Ein Elektromobil setzt voraus, dass Du als Nutzer selbstständig lenken und aufsteigen kannst.

Elektromobile in unterschiedlichsten Modellen

Elektromobile gibt es in verschiedensten Ausführungen. Sie können faltbar sein, um im Auto transportiert werden zu können oder je nach Modell sogar zerlegt werden.

Du kannst Dich beim Kauf zwischen einem 3- oder 4-Rad-Modell entscheiden. Weniger Räder machen das Elektromobil schlanker und sorgen für einen kleineren Wendekreis. Diese Variante ist eher für Strecken geeignet, an denen es auch mal eng werden kann. Vier Räder machen das Gefährt allerdings stabiler und eignen sich eher für unebenes Gelände.

Im Gegensatz zu Elektrorollstühlen gibt es Elektromobile sogar als Zweisitzer. Praktisch – denn so kannst Du das Gefährt gemeinsam mit Deinem Partner nutzen. Außerdem gibt es geschlossene Varianten, die Dich mit einem Dach vor Wettereinflüssen schützen. Diese Modelle sind für gewöhnlich erheblich teurer in der Anschaffung.

Achtung Versicherungspflicht!
Je nach Modell kann ein Elektromobil Geschwindigkeiten von bis zu 15 km/h erreichen. Zwar gilt ein E-Mobil nicht als Kraft-, sondern immer als Krankenfahrzeug, einige Regeln solltest Du dennoch beachten.

Ein Führerschein ist nicht notwendig. Können 6 km/h überschritten werden, ist das Gefährt allerdings versicherungspflichtig, was durch ein entsprechendes Kennzeichen vermerkt wird. Außerdem benötigst Du eine Betriebserlaubnis. In diesem Fall sind also die Kosten der Anschaffung und Haltung des Elektromobils höher.

Übersicht: Unterschiede Elektrorollstuhl und Elektromobil

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Der Elektrorollstuhl ist ein Hilfsmittel, das den Nutzer dauerhaft durch den Alltag begleitet – in der Natur, aber auch in der Wohnung. Ein Elektromobil dagegen unterstützt vor allem Menschen, die in ihrer Gehfähigkeit eingeschränkt sind und draußen längere Strecken ohne Unterstützung nicht zurücklegen können.

Hast Du Interesse an einem Elektrorollstuhl? Gerne beraten wir Dich individuell zu verschiedenen Mobilitätslösungen der ergoflix Group GmbH. Dein Vorteil: Bei einer kostenfreien Probefahrt kannst Du Dein Wunschmodell sogar selbst testen. Weitere Informationen findest Du hier: Probefahrt Elektrorollstuhl

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6 comments on “Elektrorollstuhl oder Elektromobil: Wo liegt der Unterschied?”

  1. bei einigen körperlichen Einschränkungen bietet gersade das Elektromobil die bessere Möglichkeit,selbstständig aufzusteigen,auch der Lenker ist manchmal leichter zu bedienen als ein joystick.

    1. Hey, danke für Deine Nachricht! Das stimmt, je nach den körperlichen Voraussetzungen werden andere Anforderungen an die Mobilitätslösung gestellt. Wir beraten gerne zu E-Mobilen und E-Rollstühlen. Rufe uns gerne an 02852 - 9459000 oder schreibe eine E-Mail an info@ergoflix.de. Wir freuen uns auf Deine Nachricht!

      Herzliche Grüße aus Hamminkeln
      Dein ergoflix-Team

  2. Offenbar ist ein Elektromobil relativ schwer. Gibt es auch ein Elektromobil, das leicht ist und problemlos in den Kofferraum eines Autos passt?

    1. Hey,
      vielen Dank für Deinen Kommentar. Tatsächlich bringen die meisten Elektromobile ein gewisses Eigengewicht mit sich. Erkundige Dich gerne in einem Sanitätshaus, was für Alternativen es gibt – denn je nach Hersteller kann das Gewicht variieren. Eine weitere gute Möglichkeit sich unabhängig fortzubewegen, sind Elektrorollstühle. Es gibt sogar faltbare Modelle, die sich ganz einfach auf ein kompaktes Maß zusammenklappen und mitnehmen lassen. Nimm Deinen Wegbegleiter mit – egal, ob Du mit dem Auto, Bus, Bahn oder sogar dem Flugzeug unterwegs bist. Solche Modelle findest Du u. a. im Sortiment von ergoflix: https://ergoflix.de/elektrischer-rollstuhl.html. Du möchtest mehr über die faltbaren E-Rollstühle erfahren? Dann rufe uns gerne an unter 02852 9459000 oder schreibe eine E-Mail an info@ergoflix.de.
      Herzliche Grüße aus Hamminkeln
      Dein ergoflix-Team

    1. Guten Tag,

      besten Dank für Ihre Anfrage. Leider können wir Ihnen pauschal leider nicht sagen, ob die Mitnahme eines Elektromobils in öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt ist - denn das hängt von dem jeweiligen Modell ab. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Mitnahme möglich. Am besten erfragen Sie das bei dem Anbieter des Elektromobils.

      Übrigens: Eine Alternative zu einem Elektromobil ist ein elektrischer Rollstuhl. Beispielsweise der ergoflix® LX (https://ergoflix.de/ergoflix-lx-info.html) hat eine Reichweite von 24 km, eine maximale Geschwindigkeit von 6 km/h und kann in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen werden. Selbst die Mitnahme im Flugzeug ist möglich – so sind Sie völlig flexibel. Dank Faltmechanismus lässt sich dieses Modell auf ein handliches Maß verkleinern und verstauen. Der Faltrollstuhl besitzt eine Hilfsmittelnummer und ist damit von der Krankenkasse bezuschussungsfähig. Falls Sie Interesse an weiteren Infos haben, können Sie uns gerne anrufen unter 02852 - 945 90 00 (Mo. – Fr.: 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr) oder eine E-Mail schreiben an info@ergoflix.de.

      Herzliche Grüße aus Hamminkeln
      Ihr ergoflix-Team

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